EINLEITUNG

Die wissenschaftliche Erschliessung der Bestände, bzw. ihre historische Forschung spielt in den Forschungsaktivitäten der Széchényi - Nationalbibliothek eine hervorgehobene Rolle.

Die Széchényi - Nationalbibliothek hat es vor, ein Europäisches Zentrum für Buchgeschichte zu gründen, dessen Hauptziele die folgenden sind: Forschungen auf dem Gebiet ungarischer und europäischer Buchgeschichte durchzuführen und zu koordinieren; an vergleichenden Forschungen zur Buchgeschichte teilzunehmen; sowie bibliographische Arbeiten auszuführen. Bei diesen Tätigkeiten wird eine Zusammenarbeit mit den relevanten fachlichen Gremien und wissenschaftlichen Gemeinschaften sowie in Ungarn, als auch in Europa vorgesehen.

Zur Unterstützung der wissenschaftlichen Tätigkeit in der Nationalbibliothek und im Europäischen Zentrum für Buchhgeschichte, sowie zur Versorgung der Forscher mit buch- und bibliotheksgeschichtlicher Fachliteratur wurde eine Spezialsammlung errichtet, die durch die Erweiterung des Sammelgebietes und der Freihandbibliothek der früheren Fachbibliothek für Bibliotheks- und Informationswissenschaft entstand.

Die Europäische Sammlung für Buchgeschichte wird aus dem Bestand der Fachbibliothek für Buchgeschichte, Bibliotheks- und Informationswissenschaft und den relevanten Bestandteilen der Nationalbibliothek aufgebaut. Diese Sammlung wird durch die in den Freihandbibliotheken der Spezialsammlungen der Nationalbibliothek aufgestellten Nachschlagewerken ergänzt. Der besondere Wert dieser Sammlung liegt darin, dass die Literatur aus dieser Region in der ungarischen Nationalbibliothek - dank den engen Beziehungen mit Mittel- und Osteuropäischen Ländern - besser vertreten ist, als in ähnlichen westeuropäischen Sammlungen. Diese Sammlung kann deshalb als Basis für vergleichende Untersuchungen dienen.

Die bedeutendste Quelle der Erwerbung bilden die Spenden, die die Sammlung von ihren grosszügigen ausländischen Partnereinrichtungen bekommt. Die Republik Italien soll als erster unter den Donatoren erwähnt werden; aus Italien sind schon bisher sehr viele Publikationen über italienische Buchgeschichte zugeschickt worden. Zur Förderung der Sammlung haben auch Ämter, Verlage und Bibliotheken anderer europäischen Länder (z.B. Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Niederlanden) eine grosse Menge von Büchern angeboten. Die Sammlung wird auch durch Kauf erweitert, den finanziellen Möglichkeiten der Nationalbibliothek gemäss.

Als das eigentliche Gründungsdatum der Europäischen Sammlung für Buchgeschichte gilt der 10. Juni 2004, als der Vertreter des Italienischen Ministeriums für Kultur, Professor Francesco Sicilia (Generaldirektor der Direzione Generale per i Beni Librari e gli Istituti Culturali del Ministero per i Beni e le Attività Culturali) der Széchényi Nationalbibliothek die digitale Faksimile des in der Bibliotheca Palatina (Parma) aufbewahrten Corvina-Kodex (Diomede Carafa De institutione vivendi, G.G.III. 170.1654) geschenkt hat.

Der Sammelkreis der Europäischen Sammlung für Buchgeschichte umfasst die Werke über Buchgeschichte im weitesten Sinne. Dazu gehören die Geschichte der Schriftlichkeit, der Buchkultur, der Bibliotheken und des Bibliothekswesens:

Die Freihandbibliothek der Europäischen Sammlung für Buchgeschichte wird nur einen Teil der Publikationen zu diesen Themen unterbringen. Die volle Sammlung wird in einem virtuellen Katalog im OPAC der Nationalbibliothek erschlossen, der als eine „selbstständige” Datei unter denNEKTÁR (LibriVision) Datenbanken auswählbar und recherchierbar ist.